März 2022

HDP übergibt Hardware an Hacker-Scheune

Was tun mit ausgemusterten PCs? Unser engagierter Azubi Janik Berghöfer hatte eine wunderbare Idee…

Im hochspezialisierten Workflow bei HDP kommt es natürlich regelmäßig vor, dass ein PC den aktuellen Anforderungen nicht mehr gerecht wird. Als kürzlich wieder einige Rechner ausgemustert wurden, hatte Janik Berghöfer, Auszubildender im ersten Lehrjahr, eine wunderbare Idee: Sein Patenonkel Steffen Brunk könnte in der gemeinnützigen Alsheimer Hacker-Scheune sicher etwas mit der gebrauchten Hardware anfangen. Und genauso war es.

Umweltschutz mit sozialem Mehrwert

Schnell wurde klar, dass in der Scheune mit dem nerdigen Namen genau das umgesetzt wird, woran auch HDP gelegen ist: Nachhaltigkeit und Chancengleichheit. Zusammen mit Jugendlichen bringt Steffen Brunk nämlich ausrangierte PCs, Laptops und Monitore wieder zum Laufen, setzt sie neu auf und stellt sie kostenlos anderen Menschen zur Verfügung. Gleichzeitig führt Brunk, selbst Diplom-Informatiker, die Jugendlichen ganz praktisch an die Welt der IT heran. Jetzt freut er sich über 14 ausrangierte PCs und 14 neue Festplatten, die HDP zusätzlich spendierte. „Die Geräte haben natürlich eine ganz andere Qualität, als wir sie sonst gewöhnt sind“, sagt er bei der Übergabe am 3. März 2022. „Ich denke, wir werden einige davon als Lernplätze in der Hacker-Scheune einrichten und die restlichen weitergeben.“ Beim Einladen der Spende halfen Janik und sein Azubi-Kollege Marco Kelner.

Wer Bock auf IT hat, kommt vorbei

Die Hacker-Scheune, die Steffen Brunk ehrenamtlich betreut, ist vor rund zwei Jahren aus einem IT-Workshop mit Jugendlichen entstanden. Jetzt ist der zweifache Vater jeden Mittwoch für eineinhalb Stunden in der Scheune am Ortsrand von Alsheim, die der Kleintierzucht- und Vogelschutzverein Alsheim zur Verfügung stellt. Wer Lust hat, kann sich unter seiner Anleitung mit allen möglichen Fragen aus der IT beschäftigen. Die Teilnehmerzahl schwankt von Woche zu Woche, meist sind es zwischen drei und acht Leuten im Alter von 10 bis 17 Jahren, meist Jungen. Die Themen setzen sie selbst mit ihren Fragen und Interessen. Nur das Thema WLAN ist vorgegeben, denn in der Scheune am Ortsrand von Alsheim muss das Netzwerk erst eingerichtet werden.


Wertvolle Bildungsarbeit

IT spiele eine so große Rolle in der heutigen Zeit, dass niemand davon ausgeschlossen sein dürfe, beschreibt Brunk seine Motivation. Kinder, die zu Hause keine Möglichkeit haben, mit der IT-Welt in Kontakt zu kommen, sind ihm ein besonderes Anliegen, „denn hier liegen Bildungschancen brach.“ Willkommen sind in der Hacker-Scheune alle, vom absoluten Beginner bis zum Nerd: „Wir lernen miteinander und voneinander, und ab und zu zocken wir mal eine Runde zusammen. Das gehört einfach dazu.“

Auch einfache Geräte dienen einem guten Zweck

Der Gedanke der Teilhabe spiegelt sich auch in dem, was mit den aufbereiteten Geräten passiert. Sie gehen an Menschen, die sich aus finanziellen oder anderen Gründen keinen oder keinen weiteren PC oder Laptop leisten können. So wurden beispielsweise während der Schulschließungen fast 30 PCs mit Tastatur, Monitor und allen dazugehörigen Kabeln vorbereitet und an Haushalte vermittelt, die Home-Office und Home-Schooling mit ihren eigenen Geräten nicht stemmen konnten. Aber auch ältere Menschen, für deren Bedürfnisse ein einfaches Gerät genügt, sind dankbare Empfänger, zumal die Hacker-Scheune auch bei Fragen zur Bedienung helfen kann.

Die Hardware stammt meist aus Privathaushalten oder Schulen in der Umgebung, ist im Schnitt zehn Jahre alt und würde normalerweise vermutlich entsorgt. „Auf den Geräten laufen vielleicht nicht mehr die neuesten Programme, aber gerade für Kinder im Grundschulalter sind sie perfekt“, findet er. Die Kinder können daran recherchieren, sie lernen Texte zu formulieren und zu formatieren, und auch für Videokonferenzen sind sie in der Regel noch geeignet.

„IT-Kenntnisse sind heute ein Schlüssel zu Teilhabe und Bildung“, weiß Brunk, „und mir ist wichtig, dass junge Menschen leicht Zugang dazu finden.“ Wie gut das Konzept der Hacker-Scheune dazu geeignet ist, sieht man an Brunks Patensohn Janik Berghöfer: Mit zwölf traf er sich zu den ersten Coding-Stunden mit seinem Patenonkel, heute macht er eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung bei HDP mit ausbildungsintegriertem Studium „Bachelor of Science Wirtschaftsinformatik“ an der Hochschule Mainz.

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